Ich beeilte mich und trat in das klimatisierte Kaufhaus ein. Die warme Luft so früh am Morgen war ein Anzeichen für die Hitze, die uns heute noch erwarten würde. Und meine Erfahrung sagte mir, dies würde eine Menge Arbeit für mich bedeuten. Über die Jahre hatte ich eine eiserne Regel herausgefunden: Hitze bedeutete mehr Draufgänger!
Mir ist nicht klar warum es so ist. Vielleicht die freizügige Kleidung. Oder auch einfach nur die Sonderangebote. Doch es war immer der Hochsommer, indem die meisten Kunden sich für die Versklavung entschieden.
Dazu sollte ich wohl eine langweilige Erklärung liefern.
Vor über zehn Jahren kam es zu dem Ereignis, dass die Welt verändern sollte: Ein Krieg um Taiwan, bei dem sich die USA und China gegenseitig zerfetzten. Glücklicherweise entstand daraus kein globaler Krieg. Aber die Wirtschaft aller Staaten wurde vom Krieg in den Abgrund gezogen. Danach mussten in den USA schwere Entscheidungen getroffen werden, die die Welt für immer verändern sollte: die Einführung der Sklaverei als Möglichkeit die eigenen Schulden zu bezahlen.
In Europa liefen die Aktivisten Sturm gegen das Wiederauftauchen der Sklaverei, doch konnten sie am Ende wenig erreichen. Selbst hier schwankten bereits die Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit war kaum unter Kontrolle zu kriegen. Und so hat sich die europäische Union in die Riege der neuen Sklavenstaaten eingereiht, natürlich unter den selbst erklärten Auflagen, dass Sklaven auch Menschenrechte hätten: Nur keine Freiheit mehr! (Dieser Widerspruch hatte nicht nur bei Kritikern für viel Spott gesorgt.)
Während in den USA nur Frauen in die Sklaverei geraten konnten, war die EU dagegen… progressiver: es konnte jeden erwischen! Zumindest in der Theorie. In Wirklichkeit musste man schon lange suchen, bis einem ein versklavter Mann unterkam.
Nun, nach über zehn Jahren waren Sklaven in der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ganze Industriezweige nutzten, unter dem strengen Auge der Behörde für Freiheit und Menschenrechte, die fast kostenlose Manpower. Manche Berufe setzten neuerdings sogar voraus, dass man eine begrenzte Zeit selbst Sklave war. Das sollte Charakterstärke beweisen.
Und es gab noch ganz andere Auswirkungen, die mich zu meinem Arbeitsplatz brachten: es ist nun in Mode sich von Spezialisten „mustern» zu lassen. „Slave Grading» nannte die Jugend es.
Jeder Slave Shop bot diesen Service fast kostenlos an. Natürlich in der insgeheimen Hoffnung, dass die ein oder andere Person in Ketten bleiben würde. Von solchen Verkäufen lebte der Laden (und ich). Ich denke, ihr versteht damit worin meine Arbeit besteht.
So früh am Morgen war im Kaufhaus noch nicht viel los. Die Geschäfte machten gerade erst auf und bereiteten die Schaufenster vor. Die meisten potenziellen Kunden waren natürlich noch selbst arbeiten.
Auf meinem Weg lief ich wie immer zum Infostand von Sandra. Sie war die Servicedame des Kaufhauses, mit der ich immer gern ein paar Worte wechselte.
„Guten Morgen, meine Schöne!»
Sandra ließ nur ein Schnauben von sich hören. Ich bin mir sicher, sie hat auch gerade ihre Augen verdreht.
„Guten Morgen Friedrich. Ich sehe, du hast es aus deinem Urlaub zurückgeschafft. Ich hoffe doch, du hast dabei auch mal an uns arme Arbeiter gedacht.»
Sandra war einfach fantastisch! Immer geradeheraus. Ich habe keine Ahnung, wie so jemand in den Kundenservice geraten ist. Aber sie ist hier eine der Personen, die am längsten angestellt sind. Irgendetwas muss sie also richtig machen.
„Natürlich habe ich an alle gedacht. Sogar besonders an dich. Ich habe dir das Mitbringsel mitgebracht, nachdem du gefragt hast.»
Ich schob ihr eine braune Papiertüte zu, die sie, nach einem Blick hinein, schnell unter dem Tisch verschwinden ließ. Ein Lächeln erschien dabei auf ihrem Gesicht.
„Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Hast du auch etwas Schönes erlebt? In Griechenland gibt es doch die ganzen alten Tempel und so….»
„Ich habe mir den antiken Palast auf Kreta angesehen. Dort, wo der Minotaurus gewütet hat. Sehr beeindruckend.»
Sandra sah mich erstaunt an.
„Dort warst du mit deiner Familie? Ich habe gehört, es soll dort für Besucher unsicher sein. Dort verschwinden Leute auf offener Straße. Werden da nicht auch Sklaven verkauft? In den Prospekten warnen sie doch immer: meide Kreta, sonst wird dir der Stier auf den Hintern gebrannt.»
Ich lachte bei ihrer Aussage. Es überraschte mich immer wieder, dass sie über so etwas Bescheid wusste.
„Das ist sogar direkt daneben. Es gibt von den Ruinen eine beeindruckende Aussicht auf den ganzen Markt. Ich konnte sogar live beobachten, wie ein paar Amerikanerinnen wegen ‹Beschädigung einer antiken Stätte› verhaftet und in Ketten gelegt wurden. Ich weiß nicht genau, was sie angestellt hatten, doch man konnte ihr Gebrüll bestimmt bis zum Markt hören.»
Ich hielt mir spaßhaft die Ohren zu.
„Die hatten wirklich keine Ahnung, an welchem Ort sie waren. Dabei wird darüber in jeder Broschüre gewarnt. ‹Gehen sie nicht allein spazieren. Es kommt immer wieder zu Verwechslungen mit entlaufenen Sklavinnen›. Leider wollte meine Frau danach von dort weg. Sie reagiert auf so etwas immer empfindlich. Ich konnte also nicht sehen, was aus denen geworden ist.»
„Und was haben deine Töchter dazu gesagt? Sie sehen bestimmt nicht jeden Tag, wie jemand in Ketten gesteckt wird.»
„Das sollte man meinen. Doch die sind bereits ausgefuchst und kennen sich aus. Zumindest kann man es so etwas glauben, wenn man ihnen zuhört. Sie haben sich ewig über die Amerikanerinnen ausgelassen: deren Kleidung war zu unpassend, die Haare zu verknäult und angeblich konnten sie Spuren eiserner Halsreife erkennen. Vielleicht waren es ja tatsächlich entlaufene Sklavinnen?»
Ich machte einen schockierten Gesichtsausdruck, während meine Hand ein Grinsen verdeckte. Falls Sandra mein Theater erkannte, ließ sie es sich nicht anmerken. Ich glaube jedoch ein Funkeln in ihren Augen zu erkennen.
Da nun ein Kunde hinter mir stand, verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich wieder auf. Ich sah auch mal schnell in der sogenannten ‹Behörde für Freiheit und Menschenrechte› vorbei (oder Freiheitsbehörde, wie jeder normale Mensch sie nannte). Am Schreibtisch fand ich die mir bekannte junge Frau vor. Pia sah bei meinem Eintreten von ihrem Schreibtisch auf und lächelte mir zu.
„Guten Morgen Herr Richter. Schön, dass sie wieder da sind. Wie war ihr Urlaub?»
„Er war wunderbar, Pia. Danke der Nachfrage. Wie waren denn die letzten drei Wochen ohne mich?»
„Eigentlich ziemlich ruhig. Ich hatte nur wenig Arbeit und konnte meinen Jahresbericht anfangen. Wir sind wohl in so etwas wie einem Sommerloch.»
Ich zuckte bei ihren Worten innerlich zusammen. Langeweile war eine schlechte Nachricht für mich. Pia ist die offizielle Beamtin vor Ort, bei der eine Versklavung persönlich eingereicht werden musste. Alles streng nach deutscher Gründlichkeit. Sie prüfte dann, ob alles in Ordnung ist und knallte ihren Stempel auf die Dokumente. Ja, ich weiß: die deutsche Bürokratie. In Griechenland läuft das unkomplizierter.
Nicht selten prüft Pia deshalb meinen Laden. Wenn meine Kollegen einen guten Job gemacht hätten, würde Pia in Arbeit ersticken. So war es zumindest vor meinem Urlaub.
„Na dann sehen wir mal, ob ich das ändern kann. Candy Crush ist auf Dauer eh langweilig.» Pias nervöses Lachen begleitete mich aus ihrem Büro heraus. Sie war eigentlich ein nettes, kleines Ding. Eindeutig noch zu unerfahren für die Aufgabe in Slave Shops nach dem Rechten zu sehen. Als sie das erste Mal bei uns im Laden war, hätte sie beinahe ihren eigenen Namen in die Formulare eingetragen. In einem Halsband würde sie bestimmt umwerfend aussehen.
Endlich kam ich bei meinem eigenen Arbeitsplatz an und trat durch die Eingangstür. Wie erwartet waren die Ausstellungsflächen in den Schaufenstern leer, ebenso die Zellen im hinteren Ende des Ladens. Bei diesem Anblick bekam ich einen sauren Geschmack im Mund. Es ist normal, dass die hinteren Zellen mindestens zur Hälfte gefüllt sind. Und um diese Zeit sollten bereits Sklavinnen hinter den Schaufenstern stehen.
Richard, mein Manager, passte mich beim Eintreten ab und erklärte mir die Lage.
„Schöne Scheiße, nicht?»
Unsere Blicke streiften durch die gähnende Leere.
„Die zwei Kollegen aus Berlin haben vor zwei Wochen gekündigt. Einfach so. Kannst du dir das vorstellen? Ich musste den Laden für eine Woche schließen, weil ich niemanden hatte. Aber jetzt, wo du wieder da bist, können wir wieder durchstarten.»
Das war wieder mal typisch für Richard. Er selbst hat jede Gehaltserhöhung abgelehnt und nun wunderte er sich? Angeblich gibt es kein Geld dafür. Doch bei anderen Läden scheint es zu laufen. Und nun erzählt er mir, wir sollen den Laden alleine schmeißen (damit meinte er eigentlich nur mich). Vielleicht sollte ich auch gleich kündigen.
Richard hat wohl meine Gedanken gelesen, denn er ergänzte:
„Du bekommst eine Aushilfe. Ich habe nach oben gemeldet und sie schicken jemanden, der uns für die nächsten paar Wochen unterstützt. Er wird heute im Laufe des Morgens eintreffen. Ich hoffe, du zeigst ihm alles! Außerdem bekommen wir mehrere Frauen aus einer der Sklavenschulen.»
Ich horchte auf: „Sind sie schon für den Verkauf eingetragen?»
„Noch nicht. Sie hatten den Aufenthalt in einem Gewinnspiel ergattert und werden morgen abgeholt. Ich erwarte von dir, dass du zumindest eine der vier Frauen überzeugen kannst.»
Mein Boss und ich grinsten uns an.
Ich hatte den Laden gerade wieder auf Vordermann gebracht, als ich die ersten Kunden durch die Scheiben erkennen konnte. Zwei nackte Frauen wurden an einer Leine vor den Laden gezogen. Obwohl ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt waren und sie ein Halsband trugen, war jedem klar, dass es keine echten Sklavinnen waren. Das machte ihr Verhalten deutlich. Keine Herrin würde es dulden, wenn ihre Sklavinnen kichernd den Gang entlang hüpften. Die beiden benahmen sich zwar etwas extrem, doch ich kannte solches Verhalten: Sie waren für eine Musterung hier!
Wahrscheinlich haben sie auch zu viel ferngesehen, denn für eine Musterung einen Slave Shop bereits nackt zu betreten ist nur in den USA üblich. Das soll dort angeblich die Bewertung verbessern. Gott, wie ich hoffe, es setzt sich auch in Deutschland durch. Bei der heutigen Mode wäre es auch kaum verwunderlich, wenn es der neue Trend werden würde.
Eine ältere Frau trat mit forschem Schritt ein, prüfte mit einem langen Blick den Laden und baute sich anschließend vor meinem Tresen auf. Ihre Körperhaltung ließ keinen Zweifel aufkommen, dass sie gewohnt war zu bekommen, was sie wollte. Sie war gewohnt, dass ihren Befehlen gehorcht wurde. Ihre maßgeschneiderten Designerkleider wären nicht nötig gewesen, das zu bemerken.
Die Ähnlichkeit zwischen ihr und den beiden jungen Frauen in Ketten war unverkennbar. Wahrscheinlich die Mutter oder Tante. So etwas kam häufig vor und bedeutete vor allem eines: ich würde keine der beiden verkaufen können. Eltern ließen sich selten darauf ein. Doch vielleicht war heute mein Glückstag?
Ich spürte wie sie mich abschätzend musterte, bevor sie mich ansprach. Na das fängt ja gut an!
„Guten Tag. Ich möchte diese beiden hier…» Die ältere Frau hob die Leinen hoch. „… für eines dieser Slave Gradings anmelden.»
Die beiden Mädels glucksten hinter ihr und warfen neugierige Blicke durch den Laden.
„Guten Morgen! Da kann ich ihnen sehr gern behilflich sein. Wir bieten für heute Musterungen an und haben noch Plätze frei. Möchten sie, dass ich ihnen genauer erkläre, was das für ihre beiden Sklavinnen bedeuten würde?»
Empört richtete sich die Frau auf.
„Das sind meine Töchter, keine Sklavinnen! Sie haben die besten Schulen besucht. Ich verbitte mir die abfällige Bemerkung.» Aha, es war also die Mutter.
„Bitte entschuldigen sie, meine Dame. Ich glaube, hier liegt ein einfaches Missverständnis vor. Ich hatte nicht die Absicht sie selbst oder ihre Töchter zu beleidigen. Es handelt sich jedoch um das normale Vorgehen. Ihre Töchter müssen für die Dauer der Musterung, oder Slave Grading, wie sie es bezeichnet hatten, als Sklaven behandelt werden. Daher kommt auch der Name. Darin werden wir ihre Eignung prüfen. Ich kann sie jedoch beruhigen. Nach dem Abschluss des Slave Gradings übergebe ich die beiden wieder in ihre Obhut. Ihnen wird nichts passieren.»
Die Mutter regte keine Miene bei meiner Erklärung. Das machte es schwer sie einzuschätzen.
„Da sie die beiden bereits in korrekter Kleidung in den Laden führten, hatte ich angenommen, ihnen war unser Vorgehen bewusst. Ich möchte mich noch einmal dafür entschuldigen.»
Die Mutter hatte wohl etwas anderes gehört, denn sie warf ihren Töchtern einen Blick zu, den nur Eltern beherrschten. Wer weiß was die Töchter ihrer Mutter erzählt hatten, damit sie die beiden heute hierherführt.
Nach dem strafenden Blick, den ihre Töchter mit trotzigem Gesicht quittierten, wandte sie sich lächeln wieder an mich.
„Ich muss mich entschuldigen. Die beiden lagen mir schon ewig wegen dem hier in den Ohren und es scheint, als hätten sie mir nicht alles erzählt. Was werden sie mit den beiden machen? Ich möchte sicher gehen, dass ihnen nichts passiert.»
„Wir werden beide in das europäische Register aufnehmen. Dazu machen wir medizinische und mechanische Tests. Je nach Bewertung könnten die beiden damit einen höheren Kredit erhalten. Und für immer mehr leitende Berufe ist eine gute Bewertung sogar notwendig.»
Ich leierte noch weitere Fakten runter und hoffte, sie würde abwinken, bevor ich zum… ’sinnlicheren› Teil meiner Arbeit komme. Mein Plan ging auf und sie unterbrach mich sogar schneller, als ich es selbst vermutet hatte.
„Schon gut. Ich verstehe jetzt, was das Ganze soll. Wie viel muss ich bezahlen und wann kann ich sie wieder abholen?»
„Wir haben derzeit ein Angebot auf ein kostenlosen Slave Gradings. Darf ich sie dennoch auch auf die Bonuspakete aufmerksam machen? Durch deren Zukauf kann sich die Bewertung deutlich verbessern. Allerdings wären ihre Töchter auch länger in unserer Obhut. Wir würden sie auf eine der besten Trainingsschulen schicken. Beim vollen Preis könnten sie beide in zwei Wochen wieder abholen. Ansonsten würde es nur 24 Stunden dauern.»
Normalerweise erwähnte ich die Bonuspakete nicht, doch die Frau vor mir sah definitiv so aus, als ob sie das Geld dafür einfach aus ihrem Portemonnaie ziehen konnte.
Es war normalerweise auch unüblich das Training in einer Sklavenschule zur Musterung zu buchen Beim 2-Wochen-Kurs sind nur echte Sklavinnen. Also wurden alle gleich behandelt. Und den Trainern war deren Erziehung der Sklavinnen egal. Die beiden würden damit das volle Training erhalten. Und ich kenne keine Frau, bei der das nicht einen nachdrücklichen Eindruck hinterlassen hatte.
Mit meinem besten Verkäuferlächeln schob ich die notwendigen Formulare auf den Tresen.
Während sich die drei Frauen dazu kurz unterhielten, kam ein junger Mann in den Laden. Er stellte sich mir als Dirk, meine Aushilfe, vor. Dirk war noch zu jung, um viel Erfahrung haben zu können. Doch unter seinem T-Shirt waren deutliche Muskelpakete zu erkennen. So jemand ist immer gut, um die etwas störrischeren Fälle zu bearbeiten. Es gab immer wieder Sklavinnen, die es sich mitten in der Musterung anders überlegten. Doch dann war es bereits zu spät. Wer sich mustern lässt ist ein Sklave. Und Sklaven können nicht wählen. Ein Adonis kann das denen deutlich schneller klar machen, als ich es könnte.
Dirk machte wohl auch Eindruck auf die jungen Frauen, denn ihre Gesichter waren nun rot wie eine Tomate. Sie starrten geradezu auf seine Muskeln.
„Ich habe mich entschieden. Die beiden werden die vollen drei Wochen erhalten. Sie haben nun eh Semesterferien und würden zuhause nur herumlungern. Wo muss ich unterschreiben? Ich habe eine Verabredung und bin bereits spät dran.»
Sie füllte die notwendigen Formulare aus, ohne sie komplett durchzulesen. Sie schien es tatsächlich eilig zu haben, dennoch ist so etwas selbst für mich unverantwortlich. Ich bin immerhin selbst Vater zweier Töchter. Dennoch war ich ganz kurz versucht ihr das Formular für die Versklavung ihrer Töchter vorzulegen. Einfach nur um zu sehen, ob sie es auch ungelesen unterschreiben würde.
Allerdings macht das bei reichen Kunden mehr Ärger, als es mir einbringen würde. Da ist mir mein Job wichtiger.
Ich konnte noch die mitgebrachten Fesseln gegen das vorgeschriebene rosa Halsband austauschen und schon rannte die Mutter mit den Fesseln in Hand aus dem Laden. Dirk und ich sahen uns kurz an, bevor ich mit dem Schultern zuckte.
Unsere neuen Sklavinnen erwachten aus ihren Tagträumen und lösten die Blicke von Dirks Oberkörper. Nun war es ernst und sie blickten unruhig zum Ausgang zurück.
Ich wandte mich den beiden zu und sprach mit ruhiger Stimme, aber fester Stimme.
„Ich weiß nicht, wie viel ihr über eine Musterung wisst. Deshalb mache ich es euch nochmal deutlich: für die nächsten zwei Wochen, bis zu dem Moment, an dem ihr uns durch diese Tür wieder verlasst, werdet ihr tun, was euch gesagt wird. Ich erwarte, dass ihr alle unsere Anweisungen, oder die der Trainer, ausführt. OHNE Widerworte! Wenn ihr es nicht tun solltet, werden wir euch bestrafen. Und eure Mutter wird das nicht verhindern können. Es hängt also nur von euch selbst ab, wie ihr die nächsten Wochen erleben werdet. Habt ihr das verstanden?»
Beide schluckten und nickten vorsichtig. Die kleinere von beiden hob zaghaft die Hand.
„Wohin werden wir … Ich meine, die Schule, wie heißt …»
Als sie meinen Blick sah, verblasste ihre Stimme.
„Das müsst ihr nicht wissen. Ich mache es euch noch einmal deutlich: ich erwarte, dass ihr unsere Befehle ausführt. Ihr sollt diese weder hinterfragen, noch widersprechen. Ihr sollt eigentlich überhaupt nicht sprechen, wenn ihr nicht dazu aufgefordert werdet. Habt ihr das jetzt verstanden?»
Ich wartete nicht auf ihre Antwort, sondern ergriff eine Dose unterhalb meines Tisches.
„Und damit ihr euch daran haltet haben wir dieses Spray. Es wird eure Stimmbänder betäuben, sodass ihr für einen Tag nicht reden könnt.»
Ich richtete mich mit der Dose in der Hand auf. Sie versuchten einen Schritt zurückzutreten, doch stießen nur mit Dirk zusammen, der unbemerkt hinter sie getreten war und ihre Halsbänder ergriff. Beide zuckten zusammen und versuchten sich zu befreien. Doch das war bei seiner Kraft sinnlos, denn nun drückten dieselben Muskeln, die sie vor einem Moment noch bewundert hatten, sie auf ihre Knie hinab.
Ich griff in die braunen Haare der Kleineren und zwang sie mich anzusehen.„Stopp! Macht euren Mund auf!»
Nun war es an der Zeit für klare Anweisungen und tatsächlich hörte das Gezappel auf. Mit aufgerissenen Augen fügten sie sich meinem Befehl. Während das Spray nun tief in ihren Rachen wirkte, hatte ich Zeit sie mir genauer zu betrachten.
Die Kleinere hatte gelockte Haare, die sich angenehm sanft anfühlten. Das Gesicht mit der zierlichen Nase erinnerte mich an eine Gazelle, mit erschrocken aufgerissenen Augen. Ihre Haut war hell, doch mit ein wenig mehr Sonnenbräune würde sie einen südlichen Touch bekommen. Abgerundet wurde alles von einer schlanken Figur und ebenfalls zierlichen Brüsten.
Ihre Schwester dagegen hatte mehr auf den Rippen. Es war jedoch so gut verteilt, dass sie mir besser gefiel von den Beiden. Ihre Brüste und Hintern waren fraulicher und auch ihr Augen erwiderten meinen Blick mit mehr Selbstbewusstsein. Die schwarzen Haare langen auf ihren Schultern bildeten einen angenehmen Kontrast zu ihrer hellen Haut.
Für mich war sie wie ein Wombat, dass mich aufmerksam beobachtete. Na gut. Vielleicht eher ein Wombat mit etwas Winterspeck.
Die meisten Leute dachten bei der Musterung nur an die medizinischen Checks und das Vorführen der bekannten Positionen. Doch dabei vergaßen sie die psychologische Komponente. Es war für uns entscheidend zu wissen, ob die Sklavinnen sich auch auf ihr Schicksal einließen. Sowohl geistig, als auch sexuell. Denn jeder wusste Prime Ware wurden genau dafür gekauft.
Und mit ein wenig Anreiz hoffte ich, den beiden die höchste Bewertung, Prime+, geben zu können. Diese Bewertung wird nur den Schönsten UND Willigsten gegeben. Und wer bereits freiwillig in Ketten vom Parkplatz hierher gelaufen kam, hatte eine gute Aussicht auf diese Bewertung. Alles kam nun darauf an, wie sie sich benahmen. Auch die nächste Note, Prime, wurde nur selten vergeben und war heiß begehrt. Jeder große Sklavenmarkt würde sie mir aus den Händen reißen.
Und für uns war es auch nicht schlecht Prime Produkte in der Auslage zu haben!
Ich hakte meine Hand in das Halsband meiner kleinen Gazelle ein und führte sie in die Mitte des Geschäfts. Dort befinden sich unsere Arbeitstische: groß, aus Holz und mit eisernen Riemen versehen. Meine Hand klopfte laut auf die Tischplatte und zusätzlich angespornt durch einen Schlag auf den Hintern kletterte die Gazelle darauf. Dirk zog seinen Wombat zum Tisch nebenan. Ich bin froh, dass er sich auszukennen schien. Ich hätte ihn nicht so schnell alles Wichtige zeigen können.
Wir zwangen die Sklavinnen sich auf allen Vieren hinzuknien und hakten das Halsband so kurz an den Tisch, dass ihre Gesichter fast die Tischplatte berührten. Mit zusätzlichen Hand- und Fußschellen wurden sie noch weiter fixiert. Die gespreizten Beine zeigten zum Eingang und gaben jedem, der an unseren Fenstern stehen blieb, einen Vorgeschmack auf mehr.
Meine Gazelle schien nun aufgeregt zu sein. Es war immer wieder amüsant zu sehen, wenn die Sklaven sich hier ihrer Hilflosigkeit bewusst werden. Ihr Gesicht zeigte die Art von angespannter Erwartung, die ich nur zu gut kannte. Sie wusste, was sie erwartete. Es gab genug Anleitungen und Ratgeber für ein Slave Grading. Doch wie wird es sich tatsächlich anfühlen? Werde ich grob mit ihr umgehen? Oder ihr sogar Schmerzen zufügen? Und was konnte sie schon tun? Selbst nach Hilfe schreien war nicht mehr möglich.
Leicht strich ich über ihre Haut und erlöste sie damit aus ihren Gedanken. Es wäre ein leichtes diesen zitternden Körper abzuarbeitenden. Die Erregung einzufangen und zu den richtigen Orten zu leiten. Doch das war nicht meine Art zu arbeiten. Anstelle dessen wollte ich sie führen und den Rest ihr selbst überlassen. Nur so kann ich sie überzeugen, ihr neues Leben zu akzeptieren. Denn vor jeden Verkauf steht eine Sklavin, die sich nichts anderes mehr vorstellen kann!
Meine Finger glitten an ihrer Wirbelsäule hinauf, bis sie am Halsband ankamen. Ein sanfter Ruck an der Leine presste ihr Gesicht auf das kühle Holz.
„Kannst du es spüren? Wie das Halsband dich führt? Du musst dich darauf konzentrieren. Es ist nun ein Teil von dir. Dieses Halsband hat auf dich gewartet. Es liegt bereits seit Jahren bereit und doch hat es noch nie so gut an einen Hals gepasst, wie bei dir. Du kannst stolz auf dich sein!»
Ich beginne immer mit einer Lüge. Eine Lüge, damit sie ihre Situation annahm und am Ende sogar gefallen daran fand. Die meisten Frauen, die ich auf meinem Tisch hatte, waren sich dessen nur unterschwellig bewusst. Sie hatten vielleicht Fantasien oder Rollenspiele mit ihrem Freund ausprobiert. Doch sie würden sich niemals vorstellen können, freiwillig ihr Leben aufzugeben. Die komplette Kontrolle jemand Fremden zu überlassen ist für sie furchterregend. Und doch gibt es da etwas Tieferes, dass sie sich nicht eingestehen wollen. Es ist meine Aufgabe dieses… etwas… hervorzubringen. Eine gute Sklavin muss dies in sich erkennen. Erkennen, was sie beim Slave Grading sein soll. Erkennen, was sie werden muss. Und die Sklavin vor mir braucht nur noch einen kleinen Stupser.
„Du bist nackt durch meine Tür getreten. Erinnere dich. Wie hattest du dich dabei gefühlt? Viele genießen diesen Moment, wenn sie sich nicht mehr hinter Stoff verbergen können. Niemand kennt euch hier und doch wusste jeder bereits auf dem Parkplatz, was ihr seid. Und jeder dachte, da bringt eine Herrin ihre Sklavinnen zum Markt. Vielleicht seid ihr zu ungeschickt für den Haushalt. Oder sie braucht das Geld für einen neuen Mantel. Ich bin mir sicher, bald werden die ersten Besucher für dich bieten.»
Der Atem meiner Gazelle ging schwer. Meine Worte zeigten eindeutig ihre Wirkung. Sie konnte ihre Gefühle im knallroten Gesicht kaum verbergen. Und auch andere Stellen ihres Körpers arbeiteten gegen sie.
„Wann hattest du erkannt, was du bist? Hast du dir bereits vor dem Spiegel vorgestellt, wie dieses Halsband deinem Hals umschließt? Wie oft hast du mit deiner Schwester über diesen Tag gesprochen? Dem Tag, an dem du dein eigenes Halsband bekommst und du zum ersten Mal vollständig bist?»
Leise flüsterte ich ihn ihr Ohr: „Wie oft hast du davon geträumt eine Sklavin zu sein? Vielleicht in einer reichen Familie, wie deine eigene? Da hast du leider Pech gehabt. Nur perfektes Prime Material würde für deine Familie auch nur in Betracht kommen. Das wird einzeln auf den Block gebracht. Wie bei uns auch. Jeder Käufer kann es sich ansehen und prüfen.»
Einer meiner Finger glitt über ihren feuchten Oberschenkel. Sie war auf dem richtigen Weg.
„Nur das Beste kommt für eine reiche Familie in Frage. Es ist ein aufregender Luxus, wenn man seinen Gästen das Prime Zertifikat zeigen kann. Jeder Vater wäre Stolz eine Tochter mit dieser Bewertung zu besitzen.»
Ich lockerte meinen Griff von der Leine und erlaubte ihr mich anzusehen.
„Doch die meisten Sklavinnen bekommen kein Prime. Sie sind zu dumm dazu und werden „Select» Ware. Kaum die Arbeit wert, die sie ihren Trainern machen. Solche Dummköpfe sind selbst schuld, was mit ihnen geschieht. Es ist nicht schwierig, auf seinen Trainer zu hören. Und doch kriegen sie nicht mal das hin. Weißt du, was mit ihnen passiert. Sie werden verramscht. Verkauft, ohne dass ihr Besitzer sie überhaupt angesehen hat. Meine letzte „Select» ist am Ende in einem Puff gelandet. Kannst du dich auch dort sehen? Dein ganzes Leben an eine Wand gekettet. Besucht von Bauarbeiter und LKW-Fahrer. Kein reicher Schnösel würde dich dort zu sehen bekommen. Und selbst wenn: nach einem halben Jahr würde dich nicht mal dein Vater wiedererkennen.»
Ich griff hart an ihre herabhängende Brust und beobachtete, wie sie zusammenzuckte.
„Kannst du dir vorstellen, was dich von Prime unterscheidet?»
Unsicher schüttelte sie den Kopf.
„Du musst die Wahrheit über dich akzeptieren. Die Wahrheit warum du heute zu mir gekommen bist und nun diese Gefühle hast. Du musst es begreifen und danach leben!»
Ich sah zum Nachbartisch hinüber.
„Deshalb streckt deine Schwester auch ihren Arsch so weit in die Höhe.»
Meine Gazelle drehte ihren Kopf soweit sie konnte, um den Nachbartisch zu sehen. Daran erfreute sich Dirk gerade an einem kleinen Schauspiel, dass auch bei mir bald zu sehen sein würde. Unter seinen Händen war die flauschige Wombat bereits in Ekstase versunken. Ihr Hintern streckte sich seinen Fingern entgegen, als würde sie versuchen diese einzusaugen.
Dirk hatte sichtlich Mühe professionell zu wirken und schaute Stolz zu mir herüber.
Er hat mich geschlagen, dass muss ich zugeben. Die Wombat war eindeutig „Slave Hot», wie der Laie sagt, und nun völlig in ihrem neuen Element. Auf dem Tisch lag keine Tochter aus bestem Hause mehr. Keine Studentin, die von ihrer Zukunft träumt. Sie gab sich nur noch ihrem eigenen Verlangen hin. Einer Freiheit, die ihr nur die Ketten ermöglichten. Sie war nur noch eine Sklavin, bereit die Gelüste ihres Herrn zu erfüllen.
Es wäre eine Schande, wenn sie nicht in unserem Laden unter den Hammer kam. Uns würde sie damit ein stattliches Sümmchen einbringt.
„Deine Schwester ist dir bereits voraus. Du solltest dich mehr anstrengen, wenn du nicht willst, dass sie dir die Bewertung wegschnappt.»
Meine Gazelle starrte mich erschrocken an und machte damit ihrem Spitznamen alle Ehre. Der Anblick war einfach zu komisch. Als ob ihre eigene Bewertung von ihrer Schwester abhängen würde. Aber ein wenig geschwisterliche Konkurrenz kann nicht schaden.
„Ich werde dir helfen und dich führen. Doch es hängt nur von dir ab. Und wenn du es nicht schaffst, brauchst du nicht traurig zu sein. Dann wirst du ja immerhin noch Select.»